Innere Medizin

Gesund werden und wohlfühlen in der Rehaklinik Rabenstein

Internistische Krankheitsbilder

  • Krankheiten des Herzens und des Kreislaufs
  • Krankheiten der Gefäße
  • Gastroenterologische Erkrankungen und Zustand nach Operationen an den Verdauungsorganen
  • Stoffwechselerkrankungen (Schwerpunkt: Adipositas und Diabetes mellitus Typ 2 und Metabolisches Syndrom mit Folge- und Begleiterkrankungen)
  • Krankheiten der Niere und Zustand nach Operationen an Nieren, ableitenden Harnwegen und Prostata
  • Onkologische Erkrankungen der Gastroenterologie und des Knochenapparats

Die Adipositasrehabilitation der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See

Mehr als 20 % der Erwachsenen in Deutschland leiden an krankhaftem Übergewicht (Adipositas). Adipositas beeinträchtigt die Lebensqualität durch eingeschränkte Mobilität, soziale Stigmatisierung und Diskriminierung, erhöht das Krebsrisiko für einige Krebsarten und ist der Motor für die Entwicklung von Folgeerkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 2, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Depressionen oder überlastungsbedingte Schäden am Bewegungsapparat. So führt Adipositas auf zahlreichen Wegen zu Einschränkungen der Aktivitäten der Betroffenen in Beruf, Familie und Freizeit. In vielen Fällen ist die Erwerbsfähigkeit zumindest gefährdet. Das Adipositas-Programm der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See befasst sich speziell mit der Rehabilitation von Menschen mit Adipositas. Zusätzliche Erkrankungen werden, soweit sie einer rehabilitativen Therapie zugänglich sind, durch gezielte Behandlungsmaßnahmen angegangen.

Die konservative Behandlung der Adipositas ist schwierig, und Rückschläge sind insbesondere bei kurz dauernden Behandlungsmaßnahmen häufig. Die Erfolgsaussichten bessern sich deutlich, wenn die Betroffenen längerfristig unterstützt und begleitet werden. Das Adipositas-Programm berücksichtigt dies in zweierlei Hinsicht:

1. Bewegungstherapie

Es findet eine regelmäßige Bewegungstherapie in Form von Trocken- und Wassergymnastik statt. Zusätzlich erfolgt Ergometertraining in Verbindung mit einer gerätegestützten medizinischen Trainingstherapie zur Steigerung der Kondition, Kraft und körperlichen Fitness. Daneben wird auch Nordic Walking angeboten.

2. Verhaltenstherapie

Unser verhaltenstherapeutisch ausgerichtetes Gruppenkonzept bearbeitet in insgesamt 5 Terminen verschiedene Themen.

3. Entspannung

Das aktive Behandlungsprogramm wird ergänzt durch das Erlernen der Progressiven Muskelentspannung nach Jacobson als Entspannungsverfahren.

4. Ernährungstherapie/ Ernährungsberatung/ Gesundheitsbildung

Unser Ernährungskonzept folgt dem Prinzip der Fettbeschränkung. Darüber hinaus besteht prinzipiell die Möglichkeit einer vegetarischen Ernährung und eines partiellen oder vollständigen Mahlzeitenersatzes durch Formuladiäten. Sie erarbeiten in der Gruppe Möglichkeiten zur Ernährungsumstellung einschließlich praktischer Erfahrung (Lehrküche). Sie erhalten vertiefende Informationen zu Ernährungs- und Gesundheitsthemen (z.B. Fettstoffwechsel, Herzseminar, Metabolisches Syndrom).

Konventionelle Rehabilitationsmaßnahmen sind nach Ablauf der Reha-Dauer (in der Regel ca. 3 Wochen) abgeschlossen. Das Adipositas-Programm beginnt ebenfalls mit einer 3-wöchigen stationären Rehabilitation. Im Abstand von jeweils ca. 6 Monaten werden jedoch 2 weitere jeweils 1-wöchige stationäre Aufenthalte angeschlossen.

Für die Phase zwischen den stationären Aufenthalten in der Klinik, erhalten die Rehabilitanden individuell erstellte Trainingspläne von unseren Therapeuten über die CASPAR App. Wir stellen den Rehabilitanden ebenfalls einen Aktivitäts-Messer, welcher das Bewegungs- und z.B. auch das Schlafverhalten aufzeichnet, zur Verfügung. Die Trainingspläne sind aus verschiedenen Übungen, Entspannungsverfahren, Lerninhalten, freien Bewegungseinheiten (Schrittzähler) und Rezepten zusammengesetzt. Über eine Rückmeldefunktion oder über E-Mail besteht jederzeit die Möglichkeit den Kontakt zwischen Rehabilitand und Therapeut herzustellen. Auf diese Weise können hilfreiche Tipps gegeben werden, Übungsausführungen korrigiert oder die Trainingspläne angepasst werden.

6 Wochen vor dem 2. und 3. stationären Aufenthalt teilen Sie uns durch Rücksendung eines Fragebogens und von Ernährungsprotokollen Ihre Erfahrungen und Fortschritte mit. Alles, was Sie zum Ausfüllen der Unterlagen wissen müssen, lernen Sie während Ihres Aufenthalts bei uns. In „Notfällen“ stehen wir Ihnen während der einjährigen Dauer des Programms auch außerhalb der stationären Behandlungen zur Verfügung (in der Regel telefonisch).

Ein weiteres besonderes Merkmal des Adipositas-Programms stellt das geschlossene Gruppenkonzept dar. Alle angereisten Patienten eines Durchgangs absolvieren gemeinsam das Therapieprogramm während des ersten stationären Aufenthalts und treffen sich 6 bzw. 12 Monate später wieder zu den beiden einwöchigen stationären Anschlussaufenthalten. Durch die vielen gemeinsam absolvierten Termine entstehen in der Regel intensive soziale Kontakte, die sowohl während der Therapien als auch in der therapiefreien Zeit für einen kommunikativen Austausch genutzt werden. Seelische und soziale Belastungen sowie begleitende psychische Beeinträchtigungen, wie Ängste, depressive Verstimmungen, Stress spielen sowohl als (Mit-)Ursache als auch als Folge von Adipositas eine Rolle.

Mit einer rein körperlichen Therapie (Ernährungsumstellung, Steigerung der körperlichen Aktivität) lässt sich Adipositas nur unzureichend behandeln. Wir arbeiten deshalb in einem multiprofessionellen Team aus ÄrztInnen, PsychologInnen, ErnährungsberaterInnen, Pflegekräften und BewegungstherapeutInnen zusammen. Psychologisches Screening zur Aufdeckung psycho-sozialer Problemlagen mit Hilfe entsprechender Fragebögen und durch eine Diplom-Psychologin geleitete verhaltenstherapeutische Gruppentherapie besitzen einen hohen Stellenwert.